Starke Leistung in Marquartstein: KSV Unterwössen überzeugt beim Kali-Leistungstest

Marquartstein – Konzentrierte Gesichter, blitzschnelle Bewegungen und eine geballte Ladung Körperbeherrschung: Elf Sportlerinnen und Sportler des Kampfsportvereins (KSV) Unterwössen zeigten am Montag, den 24. Juni, beim Leistungstest in der philippinischen Kampfkunst Kali Silat Evolution, was in ihnen steckt. Die Prüfung fand in der Turnhalle Marquartstein statt – und hatte es in sich.

 

Angeleitet und geprüft wurden die Teilnehmenden vom Münchner Kampfkunstexperten Martin Albrecht (3. Dan Kali) sowie vom heimischen KSV-Abteilungsleiter Stefan Wörnle (2. Dan Kali, 4. Dan Ju-Jutsu). Anders als in vielen anderen Kampfsportarten wird im Kali nicht mit farbigen Gürteln, sondern mit farbigen T-Shirts der Schülergrad angezeigt.

 

Die Prüflinge – fünf Frauen und sechs Männer – präsentierten eindrucksvoll ihr Können: In atemberaubender Geschwindigkeit flogen die kurzen Stöcke durch die Luft, es wurden Einzelstock-Techniken in allen Distanzen sowie anspruchsvolle Messerabwehr-Kombinationen demonstriert. „Man merkt, wie viel Trainingsfleiß hier drinsteckt“, lobte Prüfer Albrecht, der die Kämpferinnen und Kämpfer mit unerwarteten Herausforderungen konfrontierte: Schlagfolgen mit dem ungeübten Arm, spiegelverkehrte Bewegungen und neue Kombinationen – für Koordination und Konzentration war höchste Präzision gefragt.

 

Besonderes Augenmerk galt den beiden KSV-Mitgliedern Tobi und Max König, die zur sogenannten Phase 5 antraten – der vorletzten Schülerstufe vor dem Meistergrad. Bei Erfolg winkte ihnen das begehrte rote T-Shirt, das den Instructor-Level im Kali symbolisiert. Die Brüder mussten anspruchsvolle Silat-Techniken ohne Waffen meistern, darunter komplexe Ellbogentechniken, raffinierte Fußfeger und die Abwehr von Mehrfach- Messerangriffen. Silat stammt aus Südostasien und weist Parallelen zum Ju-Jutsu auf – mit Betonung auf Dynamik und Effizienz.

„Max und Tobi sind unsere Überflieger“, erklärte KSV-Abteilungsleiter Wörnle stolz. „Sie sind bereits Schwarzgurte im Ju-Jutsu und im Kummooyeh, geben selbst Trainingsstunden – und jetzt meistern sie auch noch das rote Shirt im Kali.“

 

Nach zwei intensiven Stunden war die Erleichterung spürbar: Alle elf KSV-Mitglieder bestanden ihre Prüfungen erfolgreich und durften ihre Urkunden entgegennehmen. Für Tobi und Max war es ein ganz besonderer Moment: Mit dem roten T-Shirt haben sie nun offiziell den Instructor-Status erreicht. „Das ist eine herausragende Leistung und ein großer Schritt für den Verein“, betonte Wörnle. „Damit sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt.“