SV-Training einmal ganz anders

So waren wir alle gespannt, was uns erwartet. Schon das Aufwärmtraining unterschied sich etwas vom normalen Ablauf. Während Laufen in der Halle nichts Besonderes ist, wird es sehr schnell zur Herausforderung, wenn die gleiche Übung auf dem sehr unebenen Waldboden zu absolvieren ist. Zusätzlich mussten wir zur Aufmerksamkeitsschulung uns auch noch gegen-seitig Bälle und Frisbee-Scheiben zuwerfen. Und das alles, ohne beim Fangen oder Werfen stehen zu bleiben. Daran schloss sich dann die klassische Bewegungslehre mit Ausweichen, Abducken, Abtauchen u.dgl. an, das auch schon viel weniger souverän aussieht als in der Halle auf Mattenboden.

Bei diesem Aufwärmen wurde es zusehends dunkler. Als besonders unangenehm erwiesen sich die daraus entstehenden Helligkeitsunterschiede: Während die Abschnitte mit freiem Himmel noch einigermaßen hell waren, war im Schatten von Bäumen und Büschen schon kaum noch etwas zu sehen.


Es gibt einige grundlegende Strategien zur Bewältigung von bedrohlichen Situationen: Die Umgebung aufmerksam beobachten. Nur dadurch ist eine aufkommende Gefahr rechtzeitig erkennbar und ein möglicher Fluchtweg zu ermitteln. Sich selbst so positionieren, dass man sich gegen einen dunklen Hintergrund kaum abhebt, den Angreifer aber im Restlicht noch einigermaßen gut erkennen kann. Auf Überraschungen gefasst sein und kompromisslos die Initiative ergreifen, wenn keine Fluchtmöglichkeit besteht.


Die Abwehr von Atemi-Angriffen unter diesen Bedingungen stellt einen Verteidiger schon vor besondere Herausforderungen. Und so musste versucht werden, gerade Fauststöße und Schwinger rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren.

Anschließend wurde der Schwierigkeitsgrad noch einmal erhöht. Hellmut stellte uns die Aufgabe, einen Messerangriff zu parieren. Auch die Beschränkung auf die Angriffsrichtung 5 (gerader Stich) reicht schon aus, um erkennen zu müssen, dass die Chance, einen solchen Angriff unter diesen Umständen unbeschadet zu überstehen, nahezu Null ist! Folge: Jedes Hilfsmittel sowie jede sich anbietende Fluchtmöglichkeit nutzen!


Eine ähnlich kritische Situation ergibt sich, wenn die SV auf engstem Raum durchgeführt werden muss. Bei jetzt etwas besserer Beleuchtung (schummriges Licht bei der Waldhütte) bestand die Aufgabe darin, einem den Lift betretenden Aggressor so schnell wie möglich auszuweichen und den Lift zu verlassen. Dabei merkt man schnell, welche Abwehrtechniken wirken und welche den Verteidiger nur in ein längeres Handgemenge verwickeln.

Zum Schluss: Ab in den Pool