Dan-Vorbereitungs-Lehrgang Teil 2 in Prien

Weil zur perfekten ein Dan-Vorbereitung ein Lehrgang nicht ausreicht, trafen sich am 12. Mai 2018 mehr als 40 Ju-Jutsu-Ka im schönen Prien am Chiemsee. Bei herrlichem Sonnenschein verbrachten die Anwärter zum ersten bis vierten Dan einige Stunden in der Turnhalle. 

 

Wolfgang Wegner und Hans Sperl, beide 6. Dan JJ und schon als Trainer des ersten Teils der Vorbereitung beim TSV Bergen im Einsatz, fokussierten diesmal vor allem auf die Abwehr von Waffen. Schon beim Aufwärmen wurde auf die richtige Bewegungslehre eingegangen. Hans zeigte wie man durch Messer-gegen-Messer-Drills mehr Gespür für die Messerangriffe und die eigenen Meid-Bewegungen bekommt. Diese Übung wurde sogar gegen zwei Messerangreifer trainiert!

 

Damit sowohl die Braungurte als auch Dan-Träger voll auf Ihre Kosten kommen, wurde der Lehrgang wieder in zwei Trainingsgruppen geteilt. Bei Komplexaufgaben oder der freien Selbstverteidigung gegen bewaffnete Angreifer floss der Schweiß in Strömen. Natürlich musste auch die Dauerbrenner „Weiterführungstechniken“ und „Gegentechniken“ mit wechselnden Partner intensiv geübt werden. 

 

„Habt Ihr noch eine Frage“ war wohl der häufigste Satz der beiden Referenten, die mit der genau richtigen Mischung aus Humor und Strenge allen anwesenden Ju-Jutsu-Ka den nötigen Feinschliff gaben. 

 

Fast die Hälfte der Teilnehmer hat sich schon zum mehrtägigen Dan-Vorbereitungsseminar in der Sportschule Oberhaching im Oktober angemeldet, um dann im November zur Prüfung wirklich topfit zu sein. Zum Schluss erinnerte Hans nochmal daran, dass jeder Anwärter die Möglichkeit hat, einen hochgraduierten „reisenden Trainer“ zu sich in den Verein einzuladen, ein Angebot bei dem Bayern wiedermal Vorreiter in Deutschland ist. Mit kleinen Geschenken an Wolfgang und Hans endete ein anstrengender aber lohnender Lehrgang beim TuS Prien.

Auseinandersetzung im Fußgängertunnel

„Gehen Sie weg“ brüllt ein zierliches Mädchen einem männlichen Angreifer ins Gesicht, der sie am Hals gepackt hat. Eine Sekunde später krümmt sich der Angreifer am Boden, nach dem ihn ein kräftiger Kniestoß getroffen hat. Das Mädchen ergreift die Flucht. 

 

Am 5. und 6. Mai 2018 fand am LSH Marquartstein wieder ein Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs für Mädchen ab dreizehn Jahren statt. Fünfzehn Teilnehmerinnen lernten in rund zehn Stunden, wie man sich nach dem Ampelprinzip verteidigen soll. 

 

Kursleiter Stefan Wörnle, Ju-Jutsu-Schwarzgurt und zertifizierter Trainer in Gewaltprävention erklärt: „In der grünen Phase geht es darum zu vermeiden, selbst zum Opfer zu werden“. Rollenspiele für die richtige Körpersprache machen den Mädchen bewusst wie sie auf Andere wirken und welche Signale Selbstbewusstsein ausstrahlen.  In der gelben Phase lernen die Teilnehmerinnen in einem Gespräch zu zeigen, dass man sich nichts gefallen lässt. Erst in der roten Phase geht es dann wirklich um den Kampf. 

Neben den fünf einfachen Verteidigungstechniken, die die Mädchen gelernt haben, ist vor allem die mentale Stärke wichtig. „Aufgeben ist keine Option“, erläutert Wörnle. „Und das üben wir u.a. gegen einen Aggressor im schwarzen, furchteinflößenden Ganzkörper-Schutzanzug“. In einem sog. Bruchtest bewiesen alle Fünfzehn, dass sie mit dem Knie oder der Faust ein ca. drei cm dickes Brett durchschlagen können.

 

Zum Abschluss des Kurses wurden diverse Stress-Situationen durchlaufen. Mehrere männliche Angreifer vom Kampfsportverein Unterwössen spielten die Angreifer, gegen die sich die Mädchen u.a. in einem dunklen Fußgängertunnel oder im Auto wehren mussten. Auch hier war selbstbewusstes Auftreten und der richtige Einsatz der Stimme gefragt. Nur wenn das nichts half, setzten die mittlerweile gut trainierten Schülerinnen die körperlichen Abwehrtechniken ein.

 

Nach zwei anstrengenden Kurstagen können die Teilnehmerinnen Stolz auf die gezeigten Leistungen sein.

Erste-Hilfe-Ausbildung beim KSV